GoldgrubenKeramik – Bettina Kocak
1964 im Schwarzwald geboren. Aufgewachsen in Frankfurt/M – Abitur und Studium. Hier begann meine Liebe zur Keramik. 6 Semester Kunstgeschichte / Kunstpädagogik und etlichen Praktikas in Töpfereien.
Das Leben meinte es nicht immer gut mit mir … nach vielen Umwegen und einem dreijährigen Auslands-Aufenthalt später:
1993 zurück in Frankfurt/M. Neubeginn. Alleinerziehend und mit beginnendem Rheuma – erst einmal Ausbildung im Gesundheitswesen (zum Broterwerb). Ich konnte aber nicht anders … irgendwann wollte ich Keramik professionell herstellen und diese auch verkaufen! Also baute ich mir, parallel zur täglichen Arbeit, eine keramische Werkstatt auf. Zuerst aber galt es eine Nische zu finden, die in der Töpferwelt noch nicht besetzt war … schwierig.
1997 legte ich meinen Schwerpunkt auf die früh-keltische Keramik der Hallstatt-Periode (800-450 v.Chr.) fest. Ich erarbeitete mir Methoden, wie ich die alten Muster, Farben und Formen an heutige Bedürfnisse anpassen kann bzw. wie rein archäologische Rekonstruktionen herzustellen sind. Zuerst aber musste ich mir sehr viel selber beibringen. Z.B. die Grafit-Rot-Bemalung.
2000 startete ich die Internetseite www.goldgrubenkeramik.de
2009 konnte ich durchstarten. Ich meldete mich (zusätzlich zum 20 Std./Woche Broterwerb) als freischaffende Keramikerin beim Finanzamt an und eröffnete meine Werkstatt. Zahlreiche Termine in großen und kleineren Museen der Vor- und Frühgeschichte folgten. Ab 2016 zusätzlich Kindertöpfern 1 x pro Woche in einer Gesamtschule und 1 x pro Woche Töpfern mit Erwachsenen in einem Bildungszentrum.
2012 das Jahr, ab dem ich mich – neben den Vor- und Frühgeschichtlichen Museums-Terminen – auch auf jurierten Töpfermärkten, Wettbewerben und Messen präsentierte. Frechen (2012-17), Hayner Weiber (2015,16,19,20) Kellinghusen (2013), Langerwehe(2014-15), 2015 Adventsmarkt im Museum für Angewandte Kunst in Frankfurt/M. Höhr-Grenzhausen Wettbewerb „sag´s mit Blumen“, Bürgel Wettbewerb „Engoben“, Dreieichenhain, Offerta in Wiesbaden, EUNIQUE in Karlsruhe (2017) …
Ich biete regelmäßig Töpferseminare zu speziellen Themen an: Evangelische Familienbildung Frankfurt/M., Integrierte Gesamtschule Frankfurt/M, TonRaum Höhr-Grenzhausen, Töpfereimuseum Langerwehe, vhs-Offenbach … plus privat oder museal gebuchte Töpferseminare zu archäologischen Themen.
seit 2014 ist meine Werkstatt jedes Jahr beim bundesweiten Tag der offenen Töpferei geöffnet.
Ich bin Autodidaktin. Nehme regelmäßig an keramischen Fortbildungsseminaren und Ausschreibungen teil. Neben den archäologischen Keramiken biete ich umfangreiches Wissen über deren Herstellung, Kultur, Geschichte und Lebensweisen in der Vor- und Frühgeschichte an. Eine, für mich, äußerst spannende Kombination.
Daneben entwickelte ich die Hallstatt-Keramik für mich weiter – „the white edition“ entstand. Momentan arbeite ich an der Serie „Arbeitsspuren“. Abstrakte Schönheiten, die beim Arbeitsprozess entstehen…Zu sehen bei den Freien Arbeiten.
Warum Hallstatt-Keramik? Weil mich die Keramik vor Einführung der Drehscheibe in Europa fasziniert. Die meisten TöpferInnen stellen Drehscheibenkeramik her. Bei der Aufbaukeramik der Vor- und Frühgeschichte gab und gibt es noch viel zu erforschen, was mir entgegen kommt. Ich stelle Versuchsreihen und Glanzengoben in meiner Werkstatt her, rekonstruiere für Museen zerstörte Keramiken, beliefere archäologische Ausstellungen und MuseumsShops, bearbeite Kunden-Aufträge über das Internet, stehe mit meiner Keramik auf Messen und Symposien, werde zu Museumsvorführungen gebucht, töpfere mit Archäologie-Studenten, Erwachsenen oder Kindern (auch mit Behinderungen), mache Feldforschung wie Feld- und Holzbrände, schreibe archäologische Artikel für Ausstellungen oder Kataloge, lese mich durch die Fachbibliothek der Römisch-Germanischen-Kommission in Frankfurt/M, entwickel die Keramik für mich weiter … und, und,und … dieses Gebiet ist so wunderbar vielfältig.